21. August 2024

Erst wollte ich das noch in meinen gestrigen Artikel einfügen. Aber heute schreibe ich ja weiter.
Warum es gestern für mich so besonders war zu hören, dass ich leitungsgebend gearbeitet hätte – weil ich, nachdem ich durchgefallen war, erst dachte, dass ich ab jetzt dann mal putzen gehen kann. Durchzufallen war für mich der Super GAU. Wie ich auch immer wieder damit zu tun hatte und habe, dass ich erst nur auf die Realschule gegangen bin. Dann habe ich mein Abitur gemacht. Die Note ist nicht toll. Ich bin nicht sitzengeblieben, ich bin eine der Wenigen in meinem Jahrgang, die auf diesem Weg das Abitur gemacht haben, wenn nicht gar die Einzige. Es ist alles eine Frage der Perspektive.

Heute Morgen wuchs meine Nervosität, ich fand es amüsant, mich dabei zu beobachten. Erst dachte ich, dass ich gegen Mittag – so wie gestern – wieder an der Waal spazierengehe und dann den Mann mit der Sonnenbrille und den vielen Ratschlägen treffe. Doch dann dachte ich, dass es ja sein kann, dass gegen Mittag das Loch wieder gefüllt ist und der Mann mit der Sonnenbrille schon abgefahren ist. Das wollte ich nicht riskieren, daher beschloss ich früher loszuradeln. Und auch was ich anziehe, war auf einmal von Bedeutung – erstaunlich! Wie möchte ich wirken? Also habe ich meine Lieblingsbluse angezogen – ungebügelt -, und auch die Schuhe waren wichtig. Gestern war ich in meinen Zuhause-Schuhen schnell losgeradelt, um nicht zu spät in die Bieb zu kommen. Heute waren es richtige Straßenschuhe, Lieblingsschuhe.

Und so bin ich also die ganze Strecke geradelt und nicht gegangen, ich wollte nichts verpassen. Heute ist es kälter als gestern und sehr windig, am Himmel dicke graue Wolken, Fetzen von blauem Himmel und dazwischen die Sonne. Im Näherkommen sehe ich ihn – den Mann mit der Sonnenbrille. Ein Glück.

Ja, ich habe einen Rat bekommen. Ich werde mich intensiv damit beschäftigen. Was ich selbst weiß: stehenbleiben bedeutet Rückschritt. Vielleicht würde man es „Vertrauen ins Leben haben“ nennen, dieses „geh es an, das Gute kommt schon auf Dich zu! So ist es mir selbst ergangen, ich staune immer wieder.“
Da beschäftige ich mich mit Manifestieren, lese Erfolgsmeldungen von Leuten, die sich auch damit beschäftigen. Doch kann ich das auch für mich annehmen? Oder habe ich zu viel Angst vor der Veränderung? Loslassen gehört dazu, gerade denke ich, dass sich das in bestimmten Bereichen anfühlt wie bibbernd im Badeanzug an einem kühl-windigen Tag im Freibad ins kalte Wasser springen müssen. Eigentlich will man nicht, aber je länger man da steht und bibbert, um so schwieriger wird es. Und eigentlich ist Schwimmen schön und wenn man schwimmt, wird einem auch warm. Und das Gefühl – ich kann das, schwimmen! – ist nicht zu unterschätzen, das Gefühl von Freiheit und von Stolz, dass man sich überwunden hat und tatsächlich schwimmen kann.

Womit ich mich beschäftige, will er wissen. Dass ich eine Website habe, erzähle ich ein klein bisschen stolz, ja, eine eigene Website und dass ich diese ganze Technik gern lernen möchte, noch nicht ganz so weit bin und dass ich meine Kleidung selbst nähen will. Als er dann gern wissen möchte, wie die Website heißt, bekomme ich „kalte Füße“ und erzähle ihm von meiner Content-Ängst. „Blog like nobody is reading“, das mache ich gerade und merke, dass das Schreiben wirklich hilft. Was ich schreibe, finde ich fast zu persönlich, um es zu veröffentlichen. Beiträge kann man auch wieder auf Entwurf setzen, dann sind sie nicht mehr auffindbar. Das finde ich beruhigend. Wer weiß, wohin die Reise mit meinem Blog noch geht. Wenn ich tatsächlich mal ein online-business haben werde oder eine sonst wie öffentliche Person sein werde, werde ich gut prüfen, was ich von mir sehen lasse.

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